Im Gespräch mit...

Im Gespräch mit...

Dienstag, 26. Juli 2016

...der CDU-Fraktionsvorsitzenden Marina Hajjar


Im Rahmen der Interviewreihe „Im Gespräch mit...“ stehen der CDU-Redaktion verschiedenste Akteure der christdemokratischen Lokalpolitik Rede und Antwort. Den Anfang unserer Reihe macht Marina Hajjar. Sie ist CDU-Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Arbeitskreises Kultur.
Das heutige Thema: Der „Kulturentwicklungsplan“:

CDU-Redaktion: Der Begriff „Kultur-Entwicklungsplan“ klingt nach Veränderung. Was ist daran so wichtig, Recklinghausen kulturell neu auszurichten?

Marina Hajjar: Wenn am Ende eines der Ergebnisse der Planung, eine neue kulturelle Ausrichtung Recklinghausens wäre, würden wir dies sehr begrüßen. Es ist aber noch abzuwarten, ob es tatsächlich zu einer allgemeinen Neuausrichtung im kulturellen Sektor kommt. Ich sehe eher eine Veränderung der bisher vorhandenen kulturellen Angebote unserer Stadt.

CDU-Redaktion: Die CDU-Fraktion war federführend bei der Realisierung des Projektes. Warum war es der CDU-Fraktion so wichtig, kulturell neue Impulse zu setzen?

Marina Hajjar: Neue Impulse sind immer wichtig. Bei der Bearbeitung kultureller Themen innerhalb unserer Arbeitskreise und Ausschüsse stellen wir immer wieder fest, dass viele Dinge zufriedenstellend sind, andere aber einer Verbesserung bedürfen.
Wir wollen als Kommunalpolitiker nicht einfach nur zusehen, wie die Verwaltung über kulturelle Angebote und/oder Einrichtungen entscheidet, sondern wollen den Entwicklungsprozess aktiv mitgestallten und damit zur Verbesserung beitragen. Leider geraten einige wenige Themenfelder immer wieder aufs „Abstellgleis“. Dem wollen wir dadurch entgegenwirken.

CDU-Redaktion: Bei der Auftaktveranstaltung Anfang des Jahres im Ruhrfestspielhaus wurde das Konzept grob vorgestellt. Es war die Rede von Bürgerworkshops. Wie viele Workshops sind bisher veranstaltet worden?

Marina Hajjar: Die Workshops starteten bereits kurz nach der Auftaktveranstaltung im Frühjahr. Insgesamt werden sechs verschiedene Themenfelder abgedeckt. Dazu gehören zum Beispiel „Musik und Theater“, „bildende Kunst“, „Kunst im öffentlichen Raum“ sowie „Kunst in Verbindung mit Wissenschaft“, um nur einige Bereiche zu nennen.
Die zweite Runde der Workshops begann vor der Sommerpause und wird noch im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Eine dritte Workshop-Runde ist gegen Ende des Jahres geplant.

CDU-Redaktion: Was wurde darin bisher bearbeitet?

Marina Hajjar: Zuerst war es wichtig eine sogenannte „Ist-Analyse“ vorzunehmen. Dies bildet den Grundstein der weiteren Arbeit und Planung.
Ein weiteres großes Thema waren - wie auch bereits in der Vergangenheit - die freien Kunst- und Kulturschaffenden. Hierbei  geht es insbesondere um die Fragestellung, wie eine Verbindung dieser Berufsgruppe zu städtischen Einrichtungen hergestellt werden kann. Synergieeffekte oder das Nutzen von Fördertöpfen sind nur zwei mögliche Wege, dieses Vorhaben umsetzen zu können.

CDU-Redaktion: Folgen noch weitere Workshops?

Marina Hajjar: Natürlich! Die bisherigen Workshops sind nur der Anfang unseres langen Weges bis zur Erstellung eines konkreten Kulturentwicklungsplans. Bisher wurden acht Workshops veranstaltet - weitere werden noch dieses Jahr folgen.

CDU-Redaktion: Gibt es schon erste Zwischenergebnisse?

Marina Hajjar: Nein, Zwischenergebnisse gibt es noch nicht. Die wichtigsten Anregungen werden jedes Mal dokumentiert und am Ende der diesjährigen Workshop-Reihe - sprich zum Ende des Jahres -ausgewertet. Im kommenden Jahr können dann die weiteren Workshops auf die sich in der ersten Beteiligungsrunde herauskristallisierten Schwerpunkte zentriert werden.

CDU-Redaktion: Ab wann wird die kulturelle Entwicklung in Recklinghausen erstmals für alle spürbar sein?

Marina Hajjar: Erst mal müssen die Ergebnisse Ende des Jahres ausgewertet werden. Meiner Einschätzung nach können die Bürgerinnen und Bürger Recklinghausens frühestens ab 2018 spürbare Veränderungen auf Grundlage des Kulturentwicklungsplans wahrnehmen.

CDU-Redaktion: Wann ist der Abschluss des Projektes geplant?

Marina Hajjar: Das gesamte Projekt soll Ende 2017 zum Abschluss gebracht werden. Persönlich würde ich mir wünschen, dass es eine gemeinsame Abschlussveranstaltung gibt, ähnlich der Auftaktveranstaltung zum Anfang dieses Jahres. Im Rahmen einer Präsentation könnten dann alle erarbeiteten Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer innerstädtischen Kulturlandschaft vorgestellt werden.

CDU-Redaktion: Gibt es konkrete Vorstellungen oder Wünsche der CDU, in wie weit und vielleicht durch welche Maßnahmen, die kulturelle Entwicklung in Recklinghausen von statten gehen soll?

Marina Hajjar: Wir als CDU-Fraktion im Rat der Stadt Recklinghausen haben natürlich konkrete Wünsche beziehungsweise Vorstellungen im Bezug auf die kulturelle Weiterentwicklung in unserer Stadt:
Zum einen würden wir einen Ausbau des Ikonenmuseums sehr begrüßen. Auf Grund von zahlreichen Schenkungen wächst die dortige Sammlung immer weiter, sodass eine Erweiterung bald unumgänglich sein wird.
Zum anderen muss aus unserer Sicht das Thema „Jugendkultur“ stärker in den Fokus gerückt werden. Ebenso sollten Migranten stärker in das kulturelle Leben Recklinghausens eingebunden werden.

CDU-Redaktion: Frau Hajjar, Sie sprachen eben von zahlreichen Schenkungen, an das Ikonenmuseum. Wieso wird gerade dieses Museum mit so vielen Schenkungen bedacht?

Marina Hajjar: Das ist einfach zu erklären. Das Ikonenmuseum in Recklinghausen ist das größte Ikonenmuseum der westlichen Welt. Deshalb ist es weit über die Grenzen des Landes bekannt und auf diesem Gebiet eine Art Aushängeschild.

CDU-Redaktion: In unserer Interviewreihe „Im Gespräch mit...“ bitten wir unsere Interviewpartner zum Abschluss immer einen Satz zu vervollständigen. Bei Ihnen handelt es sich – wie sollte es auch anders sein – um Kultur.
Frau Hajjar, bitte vervollständigen Sie den Satz: „Kultur ist für mich persönlich…“

Marina Hajaar: (lacht) ...einer der wichtigsten Bereiche überhaupt! Ein Leben ohne Kultur ist für mich unvorstellbar. Kultur ist für mich eine Art Lebenselixier.